Mittwoch, 8. Januar 2014

Trou de mémoire?

Im Januar 1983 mochte ich von dem Bisschen was ich so mitbekam nur eine Neuerscheinung, die zweite LP von Lio, "Amour Toujours". Zumindest gefiel ich mir in der Pose als willfähriger Kunde des von Jay Alanski entworfenen Neo-Chanson Stils für Lio. Alles an der Platte erschien mir als Antithese, mal fröhlich, mal introvertiert. Wie gut das in die Zeit passte, bekam ich gar nicht so recht mit. Das Cover präsentierte eine verspielt stilisierte Ästhetik der 50er. Lio lächelt wie aus einem Jacques Tati oder vielleicht René Clément Film. Die Pappmaché Rose auf dem Photo duftete sogar, nachdem man an ihr gekratzt hatte. Ich konnte es in meiner naiven Idealisierung der (Musik-)Welt oder einfach aus ästhetischen Gründen kaum ertragen, daß diese Platte nicht auf einem Indie Label erschienen war. Ausgerechnet das von vielen 20 Superhits Sammlungen bekannte, trashig silberne Ariola Etikett prangte auf dem Vinyl. Ich versuchte mich an der Verbesserung meiner Teenie Welt und bastelte selber Etiketten, angelehnt an den Atatak Stil, so hoffte ich, da mich das Cover von "Amour Toujours" an Moritz Rrr's Grafik erinnerte. Natürlich missglückte das Vorhaben und ich stellte nur eines fertig, etwas schuldig fühle ich mich heute noch, wenn ich die Platte ab und an mal auspacke. An all das dachte ich, da ich eben zufällig erstmals ein Video der Platte sah. Und was zeigt es? - Lio vor einem HSV Wimpel, vermutlich in der "Kennen sie Köln?" Bar! Wie gerne wär' ich an den Drehtagen in Hamburg Statist gewesen, allein, sie hätten mich Bubi eh nicht gelassen.

 http://www.dailymotion.com/video/x2coz9_lio-zip-a-doo-wah-1983_music

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen